Lahr Auf den Spuren Chopins

Marek Szlezer und Bozena M. Ficht-Maciejowska bei ihrem Klavierkonzert auf der LGS Foto: Haberer Foto: Lahrer Zeitung
Marek Szlezer und Bozena M. Ficht-Maciejowska bei ihrem Klavierkonzert auf der LGS Foto: Haberer Foto: Lahrer Zeitung

Lahr. Bozena M. Ficht-Maciejowska, die Leiterin der Lahrer Chopin Akademie, und ihr Landsmann Marek Szlezer haben am Sonntagnachmittag die Besucher der Landesgartenschau mit einem wunderbar feinsinnig angelegten Klavierrezital verzaubert. Dabei tauchten sie ein in den musikalischen Kosmos von Sergei Rachmaninow und Frédéric Chopin. Sie stimmten einen ungarischen Tanz von Johannes Brahms an, überraschten mit einem Rondo des Jazzpianisten Dave Brubeck. Das Publikum ist am Ende tief beeindruckt und begeistert.

 

Für ihr von langer Hand vorbereitetes Gastspiel auf der Landesgartenschau hat die Leiterin der "International Fryderyk Chopin Music Academy" nicht nur ein abwechslungsreiches Konzertprogramm aufgelegt. Mit ihrem in Krakau lebenden Landsmann Marek Szlezer hatte sie auch einen Duopartner eingeladen, der wie sie zu den herausragenden Interpreten der Musik Chopins zählt. An den Beginn ihres gemeinsamen Auftritts in Lahr stellten die beiden Pianisten aber die eher selten gespielte "Suite Nr. 1" von Sergei Rachmaninow.

 

Dunkel perlende Klavierakkorde markierten so den Einstieg in ein Nachmittagskonzert, das mit anspruchsvoller Klangpoesie aufwartete. Szlezer und Ficht-Maciejowska tauchten ein in das musikalische Oeuvre einer Klangschöpfung, die tiefe Täler durchschreitet, um am Ende in der rauschhaften Geste eines ausgelassenen Festes aufzublühen. Rachmaninows "Italienische Polka" ebnete den Weg zu Johannes Brahms "Ungarischer Tanz Nr. 4", einer sinnlichen, eher heiter angelegten Tonsprache, die direkt in das rhythmische Feuerwerk von Dave Brubecks "Blue Rondo à la Turk" mündete. Das Duo krönte den gemeinsamen Konzertteil so mit einem stürmischen Finale, das mit frischem Wind durch das Zelt vor der großen Bühne wehte.

 

Den zweiten Teil eröffnete Szlezer im Alleingang. Nun kamen Chopins "Nocturne in cis-Moll" und die "Ballade in As-Dur" an die Reihe. Ficht-Maciejowska eröffnete ihren Solovortag mit der berühmten "Ballade in G-Moll", dem von ihr intensiv erforschten Meisterwerk. Chopins "Polonaise" und "Walzer" in As-Dur rundeten das am Ende mit viel Beifall bedachte Doppelkonzert ab.

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