Für ihr von langer Hand vorbereitetes Gastspiel auf der Landesgartenschau hat die Leiterin der "International Fryderyk Chopin Music Academy" nicht nur ein abwechslungsreiches
Konzertprogramm aufgelegt. Mit ihrem in Krakau lebenden Landsmann Marek Szlezer hatte sie auch einen Duopartner eingeladen, der wie sie zu den herausragenden Interpreten der Musik
Chopins zählt. An den Beginn ihres gemeinsamen Auftritts in Lahr stellten die beiden Pianisten aber die eher selten gespielte "Suite Nr. 1" von Sergei Rachmaninow.
Dunkel perlende Klavierakkorde markierten so den Einstieg in ein Nachmittagskonzert, das mit anspruchsvoller Klangpoesie aufwartete. Szlezer und Ficht-Maciejowska tauchten ein in
das musikalische Oeuvre einer Klangschöpfung, die tiefe Täler durchschreitet, um am Ende in der rauschhaften Geste eines ausgelassenen Festes aufzublühen. Rachmaninows
"Italienische Polka" ebnete den Weg zu Johannes Brahms "Ungarischer Tanz Nr. 4", einer sinnlichen, eher heiter angelegten Tonsprache, die direkt in das rhythmische Feuerwerk von
Dave Brubecks "Blue Rondo à la Turk" mündete. Das Duo krönte den gemeinsamen Konzertteil so mit einem stürmischen Finale, das mit frischem Wind durch das Zelt vor der großen Bühne
wehte.